Position | Land/Region Steiermark, Bezirk Weiz, Gemeinde Thannhausen 33 N 548837 / 5232235 UTM/WGS84 | |||||||
Beschreibung | Objektbeschreibung Drei runde, annähernd fünf Meter hohe, aus Bruchsteinen gemauerte Säulen bilden den Galgen bei Thannhausen. Oben sind die Säulen mit, wohl in den letzten Jahren erneuerten, Balken verbunden. Errichtet wurde die Richtstätte im 17. Jahrhundert.1 Historischer Kontext Das zugehörige Landgericht befand sich im Schloß Thannhausen, wo ein als "Galgenbalken" bezeichneter rechteckig behauener Fichtenholzpfahl (500 x 19,5 x 18) verwahrt (wird), der seiner Form nach eher als Galgenpflock gedient haben dürfte. 19. Jhdt.2 Die letzte Hinrichtung fand Ende des 17. Jahrhunderts statt.3 Das Landgericht Thannhausen entstand im 17. Jahrhundert und vereinigte mehrere Landgerichte - u.a. das Landgericht auf dem Raabboden, St. Ruprecht, Gutenberg, Ober-Fladnitz, Wachseneck und Tullwitz - die ein sehr unterschiedliche Entwicklung hinter sich hatten.4 Über den Galgen wird folgende Sage berichtet: Ein Postknecht hatte eine große Kiste mit Steuereinnahmen nach Graz zu befördern. Während der Fahrt gesellte sich ein Bauer zu ihm und fuhr ein Stück mit. Als der Bauer wieder abgestiegen war schaute der Postknecht nach seiner Kiste - und sie war verschwunden. Trotz intensiver Suche konnte sie der Postknecht nicht mehr finden. In Thannhausen zurückgekommen wurde er des Diebstahls beschuldigt und zum Tod verurteilt. Vor seiner Hinrichtung sagte er, daß als Beweis seiner Unschuld der neben dem Galgen im Graben fließende kleine Bach vertrocknen werde. Das Bächlein soll bis heute erst unterhalb des Galgens zum Vorschein kommen.5 Standort und Lage Das Denkmal befindet sich rund 1,7 Kilometer Luftlinie nördlich des Schlosses Thannhausen bei Weiz, ehemals recht zentral im großen Landgerichtssprengel Thannhausen gelegen6, an der Straße nach Ponigl in der Nähe des Hofes Einöd. Wenige Meter nachdem die Straße den Wald erreicht zweigt nach rechts ein Pfad ab der hinauf zum Galgen führt. __________________ 1 [Baltl57; S. 79] 2 [Baltl57; S. 79] 3 [Hausm31; S. 26] 4 [LGKE1-1; S. 39] 5 [Hausm31; S. 26f] 6 [LGK; Blatt 19], hier ist die Richtstätte jedoch nicht verzeichnet. Literatur: [Baltl57; S. 79]; [Baltl63; S. 39 und 41]; [Hausm31; S. 26f]; [Thann] | |||||||
Bilder/Plan |
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